Etwas verspätet – ein halbes Jahr – möchten wir euch noch an unseren letzten Wochen im Jahr 2023 teilhaben lassen. Der Grund für unsere Verspätung : unsere gesamten Aufzeichnungen waren auf der Libra.
Also los:
Avsa Adasi
Am 14. September 2023 gegen Mittag verlassen wir Cinarli und erreichen nach einer kurzen Fahrt von 2 Stunden Avsa Adasi (die Insel Adasi).
Obwohl ein Jachthafen für Privatboote vorhanden war, versuchen wir unser Glück bei den Anlegestellen der Fähren. Wir machen fest, suchen und fragen nach dem Hafenmeister. „Es gibt hier keinen!“ Irgendwie schafft es der Käpt`n wieder mit den Arbeitern des Fährbetriebes zu reden und wir erhalten für 3 Tage die Erlaubnis kostenlos inmitten der riesigen Auto- und Personenfähren Station zu beziehen.
Die Ent- und Beladungen dieser Fähren waren die absoluten Höhepunkte dieser Tage. LKWs mit Anhängern, Betonmischer, PKWs, Kinderwägen, Koffer, Paketlieferanten, Kinder und Omas. Vorwärts oder rückwärts. Alles auf kleinstem Platz, Millimeterarbeit. Diese Fahrer beherrschen wahrlich ihr Handwerk! Respekt!
Avsa ist eine kleine Insel im Marmarameer. In der Saison prallvoll mit Touristen und dementsprechend auch viele Hotels, Restaurants, Souvenirläden sowie ein aktives Nachtleben. Avsa ist auch weithin für seinen Weinbau bekannt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Av%C5%9Fa
Erster Abend, gemütlicher Rundgang durch die belebten Gassen und natürlich eine Weinverkostung.
Am 2. Abend wieder einen Bummel und den Käpt´n zieht es in ein Lokal, in dem schon ein Musiker mit Gitarre und Gesang aufspielt (Muhtar Ahmet Sulak). Wir bleiben für ein kühles Bier und lauschen der Musik. Es stellt sich heraus, dass es sich um die sehr gepflegte Bar des Hotels EUROPA handelt, dessen Besitzer 20 Jahre in Deutschland studiert und gelebt hat. Die Unterhaltung mit Feza Güler war sehr interessant und daher gab es für uns auch kein anderes Lokal mehr in Avsa.
Die Insel hat uns sehr gefallen, modern und weltoffen und so blieben wir bis zum 19. September 2023. Hier unsere Erinnerungsfotos und zum Abschied unser Versprechen: „Wir kommen wieder, nächstes Jahr!“
Impressionen von AVSA:
Armutlu – das Winterlager
20. September 2023
In Armutlu angekommen fanden wir gerade so noch Platz zwischen den großen Fischerbooten, die – jetzt in der Hauptfangsaison – dicht an dicht stehen. Wir werden herzlich von Osman und seiner gesamten Fischercrew begrüßt. Da ist Bootsfahrer Hussein Üz, und Ümit Asci, der Koch, und Ismael als Netzhüter und Karls „Ziehsohn“ Gemi Hüseyin.
Impressionen „Das Leben der Fischer während der Fangsaison“
An der Fischerei an sich ist nichts romantisch, das ist knallharte Arbeit. Abends aufs Meer hinaus, noch in der dunklen Nacht, jedoch spätestens im Morgengrauen zurück. Bevor noch die Schiffe vom Hafen aus zu sehen sind, kreisen hunderte von Möwen unter Geschrei über den Booten und stürzen sich auf die Abfälle. Diese Vögel setzen sich aufs Verdeck und „Immer wenn die Möwen kreischen, sie dir gleich dein Boot zuscheissen!“
Da warten schon am Kai und vor dem Hafen die großen Kühltransporter, der Fang geht sofort weiter in den Handel. Tagsüber sitzen die Frauen und auch die Männer in glühender Hitze und flicken die Netze.
Fangsaison momentan hat der Balik (Hamsi), eine kleine Sardellenart, die zwar ohne Kopf und Innereien, aber ansonsten schwupp schwupp frittiert mit allem geschmaust wird.
Ümit, herzlichen Dank. Fast jeden Tag bekommen wir Hamsi, frisch frittiert und Salat dazu. Wir Oldies gehen beim Kochen für die hungrigen Fischermen locker mit.
Letzte Impressionen von Armutlu
Ein letzter Blick und ab gings nach Hause. Das war 2023! Ahoi.